Lion's Mane - Löwenmähne (Hericium erinaceus)

Der Rohstoff für moderne Nootropika-Formulierungen

Lions Mane, Löwenmähne - Igel-Stachelbart

Einleitung

 

Der Igel-Stachelbart (Hericium erinaceus), international als Lion’s Mane bekannt, ist ein Speisepilz mit langer Tradition in der asiatischen Küche und Ernährungslehre. Seit Jahrhunderten wird er in China, Japan und Korea sowohl kulinarisch als auch in traditionellen Gesundheitspraktiken geschätzt. In den letzten Jahren wird er zunehmend als Rohstoff für Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt, insbesondere im wachsenden Segment der funktionellen Lebensmittel und Supplements für kognitive Unterstützung. Die OH!S GmbH verarbeitet diesen anspruchsvollen Rohstoff zu hochwertigen Kapsel- und Pulverprodukten und unterstützt Marken bei der Entwicklung innovativer Formulierungen für den europäischen Markt.


 

Technische Daten & Synonyme

Für die professionelle Produktentwicklung ist eine präzise Rohstoffspezifikation unerlässlich. Lion’s Mane wird im Handel in verschiedenen Formen angeboten: als getrocknetes und vermahlenes Pulver aus dem Fruchtkörper, als Myzel-Pulver oder als konzentrierter Extrakt mit definierten Wirkstoffgehalten. Die Qualität und Zusammensetzung kann erheblich variieren, abhängig von Anbauweise, Erntezeitpunkt und Verarbeitungsmethode.

MerkmalSpezifikation
Wissenschaftlicher NameHericium erinaceus
TrivialnamenLion’s Mane, Löwenmähne, Igel-Stachelbart, Yamabushitake, Affenkopfpilz, Pom-Pom-Pilz
CAS-NummerNicht zutreffend (komplexes Naturprodukt)
Nachgewiesene InhaltsstoffePolysaccharide (Beta-Glucane), Hericenone, Erinacine, Proteine, Aminosäuren, Mineralstoffe
Physikalische EigenschaftenBeiges bis hellbraunes Pulver, feine bis sehr feine Vermahlung
SchüttdichteVariiert je nach Verarbeitung: Pulver ca. 0,3-0,5 g/ml, Extrakt ca. 0,4-0,6 g/ml
LöslichkeitPulver: begrenzt wasserlöslich, bildet Suspensionen. Extrakte: je nach Extraktionsverfahren unterschiedlich (wasser- oder alkoholbasierte Extraktion).
FeuchtigkeitTypischerweise < 8% bei sachgerechter Lagerung

 

Herkunft & Gewinnung

Hericium erinaceus wächst in der Natur als saprophytischer Pilz auf abgestorbenem oder geschwächtem Laubholz, bevorzugt auf Eichen, Buchen und Walnussbäumen. Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Nordamerika, Europa und Asien, wobei er aufgrund von Habitatverlust in vielen Regionen selten geworden ist und teilweise unter Naturschutz steht.

Für die kommerzielle Nutzung in Nahrungsergänzungsmitteln wird Hericium erinaceus kontrolliert auf speziellen Holzsubstraten, Sägemehl-Mischungen oder in Bioreaktoren kultiviert. Die Kultivierung erfolgt unter hygienisch kontrollierten Bedingungen, was eine gleichbleibende Qualität und Reinheit gewährleistet. Je nach Produktfokus wird entweder der oberirdisch wachsende Fruchtkörper mit seinen charakteristischen stachelartigen Auswüchsen oder das unterirdisch wachsende Myzel (das fadenförmige Pilzgeflecht) geerntet.

Der Fruchtkörper wird nach der Ernte schonend getrocknet, um die empfindlichen Inhaltsstoffe zu bewahren, und anschließend zu feinem Pulver vermahlen. Alternativ kann das Material durch Heißwasser- oder Alkoholextraktion weiterverarbeitet werden, um die Konzentration bestimmter Wirkstoffe zu erhöhen. Das Myzel wird häufig nach der Kultivierung in Flüssigmedium geerntet und gefriergetrocknet, um die wertvollen Erinacine zu erhalten.

Die OH!S GmbH verarbeitet sowohl konventionelle als auch BIO-zertifizierte Qualitäten aus verschiedenen Herkunftsländern, primär aus China, aber auch aus europäischen und nordamerikanischen Quellen. Jede Charge wird vor der Verarbeitung auf Identität, Reinheit, Schwermetalle, Pestizide und mikrobiologische Parameter geprüft.


 

Inhaltsstoffe

Der Pilz enthält ein komplexes Spektrum bioaktiver Verbindungen, die in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben sind. Die mengenmäßig und qualitativ wichtigsten Stoffgruppen sind:

  1. Polysaccharide (Beta-Glucane): Langkettige Zuckermoleküle, die in vielen Speise- und Vitalpilzen vorkommen. Bei Hericium erinaceus handelt es sich hauptsächlich um Beta-(1→3), (1→6)-D-Glucane, die strukturell den Beta-Glucanen aus Hafer oder Gerste ähneln, aber eine andere dreidimensionale Konformation aufweisen. Der Polysaccharid-Gehalt variiert je nach Pilzteil: Der Fruchtkörper enthält typischerweise 20-30% Polysaccharide (bezogen auf Trockenmasse), während hochwertige Extrakte auf 30-50% standardisiert werden können. Diese Verbindungen sind wasserlöslich und bilden bei der Verarbeitung viskose Lösungen.
  2. Diterpenoide (Hericenone und Erinacine): Niedermolekulare Verbindungen mit komplexer chemischer Struktur. Bisher wurden über 15 verschiedene Hericenone (benannt als Hericenon A bis P) und mehrere Erinacine (A bis S) identifiziert. Diese Substanzen sind fettlöslich und kommen in unterschiedlichen Konzentrationen vor: Hericenone finden sich primär im Fruchtkörper, während Erinacine fast ausschließlich im Myzel nachweisbar sind. Erinacin A gilt als die am besten untersuchte Verbindung dieser Gruppe. Die Konzentration dieser Substanzen ist naturgemäß gering (oft im Bereich von 0,1-2% der Trockenmasse), was spezielle Extraktionsverfahren für eine Anreicherung erforderlich macht.
  3. Weitere Inhaltsstoffe: Proteine und Aminosäuren (ca. 20-25% der Trockenmasse), Ballaststoffe, Mineralien (besonders Kalium, Phosphor, Zink), Spurenelemente und verschiedene weitere bioaktive Verbindungen wie Phenolsäuren und Ergosterol (Provitamin D2).

 

Wissenschaftliche Forschung

Hericium erinaceus ist Gegenstand zahlreicher präklinischer Studien, die seit den 1990er Jahren intensiviert wurden. Die wissenschaftliche Aufmerksamkeit konzentriert sich stark auf die Interaktion bestimmter Inhaltsstoffe mit dem Nervenwachstumsfaktor (Nerve Growth Factor, NGF), einem Protein, das für das Überleben, die Entwicklung und die Funktion von Nervenzellen eine zentrale Rolle spielt.

In verschiedenen In-vitro-Studien (Zellkultur-Experimente) wurde beobachtet, dass bestimmte Extrakte und isolierte Verbindungen aus Hericium erinaceus – insbesondere Erinacin A – die NGF-Synthese in kultivierten Zellen stimulieren können. Diese Beobachtungen führten zu weiterführenden Untersuchungen in Tiermodellen (hauptsächlich Mäuse und Ratten), wo unter anderem Effekte auf Lern- und Gedächtnisprozesse, neuronale Regeneration nach Verletzungen und altersbedingte kognitive Veränderungen untersucht wurden.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Forschung überwiegend in vitro oder im Tiermodell erfolgte. Die Übertragbarkeit solcher präklinischen Daten auf den Menschen ist wissenschaftlich umstritten und erfordert kontrollierte klinische Studien. Einige kleinere Humanstudien wurden durchgeführt, allerdings oft mit methodischen Einschränkungen (kleine Teilnehmerzahlen, kurze Studiendauer, fehlende Kontrollgruppen). Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat bisher keine gesundheitsbezogenen Angaben zu Hericium erinaceus als wissenschaftlich ausreichend belegt anerkannt.

Weitere Forschungsgebiete umfassen Untersuchungen zur antioxidativen Aktivität, zu möglichen Interaktionen mit dem Immunsystem und zum Einfluss auf verschiedene Stoffwechselprozesse. Die wissenschaftliche Datenlage entwickelt sich kontinuierlich weiter, bleibt aber im Hinblick auf konkrete Gesundheitsaussagen beim Menschen unzureichend für regulatorische Zulassungen in der EU.


 

Anwendungsbereiche in Nahrungsergänzungsmitteln

Lion’s Mane wird in verschiedenen Produktkategorien eingesetzt, die sich an gesundheitsbewusste Verbraucher richten, welche Wert auf funktionelle Inhaltsstoffe legen. Die Positionierung erfolgt typischerweise im Kontext von „Brain Health“, „Mental Clarity“ oder allgemeiner Vitalität, ohne dabei konkrete Heilversprechen zu machen.

  • Mono-Präparate: Als einzelner Inhaltsstoff in Kapseln, typischerweise mit Dosierungen zwischen 500 mg und 2000 mg pro Tagesdosis. Diese Produkte richten sich an Konsumenten, die gezielt Lion’s Mane supplementieren möchten und auf ein reines Produkt ohne zusätzliche Komponenten Wert legen.
  • Kombinationspräparate: Oft zusammen mit B-Vitaminen (die zu normalen psychologischen Funktionen beitragen – zugelassener Health Claim), Aminosäuren oder anderen pflanzlichen Extrakten. Diese Formulierungen erlauben eine synergistische Produktpositionierung und die Nutzung zugelassener Health Claims der anderen Inhaltsstoffe.
  • Funktionelle Pulver: Für Getränke-Mischungen, die als Zusatz zu Kaffee, Smoothies oder als eigenständige Getränke konsumiert werden. Diese Darreichungsform erfreut sich besonders in der jüngeren, urbanen Zielgruppe wachsender Beliebtheit und wird oft mit Lifestyle-Konzepten wie „Biohacking“ oder „Functional Nutrition“ verknüpft.
  • Vitalpilz-Komplexe: In Kombination mit anderen Speise- und Vitalpilzen wie Reishi (Ganoderma lucidum), Cordyceps (Cordyceps militaris), Chaga (Inonotus obliquus) oder Maitake (Grifola frondosa). Diese Multi-Pilz-Formulierungen positionieren sich im Bereich ganzheitlicher Gesundheitsansätze.

Häufige Kombinationspartner und ihre regulatorischen Möglichkeiten:

  • B-Vitamine (B6, B12, B5, B1, B3): Diese ermöglichen zugelassene Claims wie „trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei“ oder „trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei“
  • Aminosäuren: L-Theanin (aus Grüntee-Extrakt), L-Tyrosin oder acetylierte Formen wie N-Acetyl-L-Tyrosin
  • Pflanzliche Extrakte: Ginkgo Biloba (unterstützt die periphere Durchblutung und kann zur Erhaltung des Gedächtnisses beitragen – zugelassener Claim), Bacopa Monnieri, Rhodiola Rosea, Ashwagandha (Withania somnifera)
  • Mineralstoffe: Magnesium (trägt zur normalen psychischen Funktion bei – zugelassener Claim), Zink (trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei – zugelassener Claim)
  • Weitere funktionelle Inhaltsstoffe: Phosphatidylserin, Alpha-Liponsäure, Resveratrol, Curcumin oder Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA aus Algenöl oder Fischöl)

 

Verarbeitung bei der OH!S GmbH

Die Verarbeitung von Pilzpulvern und -extrakten wie Lion’s Mane stellt besondere Anforderungen an Produktionsanlagen und Prozess-Know-how. Aufgrund der feinen Partikelgröße, der hygroskopischen Eigenschaften und der elektrostatischen Aufladung erfordert die Handhabung spezialisierte Ausrüstung und erfahrenes Personal.

Wir bieten folgende Dienstleistungen:

  • Rohstoffbeschaffung & Qualitätsprüfung: Auf Wunsch unterstützen wir Sie bei der Auswahl und Beschaffung geeigneter Lion’s Mane-Qualitäten. Jede eingehende Charge wird einer Eingangsprüfung unterzogen, die Identitätsprüfung, Reinheitsprüfung und die Kontrolle mikrobiologischer Parameter umfasst.
  • Lagerung & Logistik: Fachgerechte Lagerung unter kontrollierten klimatischen Bedingungen (kühl, trocken, lichtgeschützt) in unserem zertifizierten Lager. Wir führen regelmäßige Stabilitätskontrollen durch, um die Haltbarkeit des Rohstoffs zu gewährleisten.
  • Mischung & Homogenisierung: Gleichmäßige Verteilung von Lion’s Mane in Multi-Ingredient-Formulierungen unter Verwendung professioneller Mischer (Taumelmischer, Schneckenmischer je nach Rezeptur). Besondere Aufmerksamkeit gilt der Vermeidung von Entmischung bei Komponenten mit unterschiedlicher Partikelgröße und Dichte. Wir führen Homogenitätsprüfungen durch, um eine gleichmäßige Wirkstoffverteilung über die gesamte Charge zu garantieren.
  • Präzise Abfüllung:
    • Hartkapseln: Abfüllung in vegetarische (HPMC) oder konventionelle Gelatinekapseln verschiedener Größen (00, 0, 1, 2) mit hochpräzisen Kapselabfüllmaschinen. Verpackung in Blister (PVC/Alu oder PVC/PVDC), Dosen (HDPE, PP) oder Glasflaschen mit kindergesicherten Verschlüssen.
    • Pulver: Gravimetrische oder volumetrische Abfüllung Ihrer Nootropika- oder Vitalpilz-Mischungen in verschiedene Gebinde: Kunststoffdosen mit Originalitätsverschluss, Gläser, Doypacks (Standbodenbeutel mit Zip-Verschluss) oder Stick-Packs für Einzelportionen. Alle Verpackungsmaterialien entsprechen den Anforderungen für Lebensmittelkontakt.
  • Synergien im Portfolio: Wir beschaffen und verarbeiten auch die gängigsten Kombinationspartner (B-Vitamine, Aminosäuren, pflanzliche Extrakte, Mineralstoffe) für Ihre Lion’s Mane-Formulierung. Dies ermöglicht Ihnen die komplette Produktrealisierung aus einer Hand.
  • Etikettierung & Kennzeichnung: Erstellung rechtskonformer Etiketten gemäß Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV), Berücksichtigung aller Pflichtangaben, Unterstützung bei der Formulierung zulässiger Aussagen unter Vermeidung unzulässiger Health Claims.
  • Qualitätssicherung & Zertifizierungen: Mit unseren Zertifizierungen nach HACCP (Hazard Analysis Critical Control Points), BIO (gemäß EU-Öko-Verordnung), GMP (Good Manufacturing Practice) und IFS Food (International Featured Standards) sichern wir höchste Standards in der Produktion, Hygiene und Produktsicherheit. Jede Charge wird mit einem ausführlichen Analysezertifikat (Certificate of Analysis) dokumentiert.
  • Flexibilität bei Chargengrößen: Von kleinen Testchargen für Markteinführungen bis zu großvolumigen Serienproduktionen – wir passen uns Ihren Bedürfnissen an. Unsere Mindestmengen beginnen bei 5.000 Kapseln bzw. 50 kg Pulver, je nach Komplexität der Formulierung.

 

Sicherheit & Handhabung

Hericium erinaceus gilt als Lebensmittel und wird seit Jahrhunderten in der asiatischen Küche verzehrt. In der EU ist er als Speisepilz verkehrsfähig und unterliegt den allgemeinen lebensmittelrechtlichen Bestimmungen.

Sicherheitsprofil: Der Verzehr von Hericium erinaceus gilt als sicher. In den durchgeführten Studien wurden bei üblichen Dosierungen (500-3000 mg/Tag) keine schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet. Vereinzelt wurden milde gastrointestinale Beschwerden oder Hautreaktionen bei empfindlichen Personen beschrieben. Die Datenlage zur Langzeitsicherheit beim Menschen ist allerdings begrenzt.

Lagerung (Rohstoff):

  • Kühl (unter 25°C), trocken (relative Luftfeuchtigkeit < 60%) und lichtgeschützt lagern
  • Angebrochene Gebinde luftdicht verschließen, um Feuchtigkeitsaufnahme zu vermeiden
  • Vor direktem Kontakt mit stark riechenden Substanzen schützen (Pilzpulver kann Gerüche absorbieren)
  • Haltbarkeit bei sachgerechter Lagerung typischerweise 24 Monate ab Herstelldatum

Verarbeitung (Produktion):

  • Beim Handling von feinem Pulver ist auf Staubentwicklung zu achten. Entsprechende Absauganlagen und persönliche Schutzausrüstung (Atemschutzmaske FFP2, Schutzbrille) sind bei manuellen Arbeitsschritten empfohlen.
  • Pilzpulver kann elektrostatische Ladung aufbauen – geerdete Produktionsanlagen verwenden
  • Kreuzallergien zu anderen Pilzen sind theoretisch möglich – entsprechende Vorsichtsmaßnahmen bei der Produktion multipler Pilzprodukte beachten

Hinweise für Endverbraucher (Empfehlungen für Produktetiketten):

  • Personen mit einer bekannten Allergie gegen Pilze sollten auf den Verzehr verzichten
  • Schwangere und Stillende sollten vor der Anwendung Rücksprache mit einem Arzt halten (mangels ausreichender Studienlage)
  • Bei der Einnahme von Medikamenten sollte vor der Supplementierung eine ärztliche Beratung erfolgen, insbesondere bei gerinnungshemmenden Mitteln (theoretisches Interaktionspotenzial)
  • Die empfohlene Tagesdosis nicht überschreiten
  • Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung und gesunde Lebensweise
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FAQ zum Rohstoff / Supplement D3+K2

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da beide Teile unterschiedliche Stärken haben. Der Fruchtkörper enthält höhere Mengen an Hericenonen und Beta-Glucanen und wird traditionell als Speisepilz genutzt. Das Myzel ist die primäre (und praktisch einzige) Quelle für die potenten Erinacine, insbesondere Erinacin A. Viele Premiumprodukte im Markt setzen auf "Full-Spectrum"-Formulierungen, die beide Pilzteile kombinieren, um ein möglichst vollständiges Wirkstoffspektrum abzubilden. Die Entscheidung hängt von Ihrer Marketingstrategie, Zielgruppe und Preispositionierung ab.

Ein Extrakt (typisch standardisiert auf 30-50% Polysaccharide) ermöglicht höhere Wirkstoffkonzentrationen bei kleinerer Kapselgröße und Dosierung. Dies erlaubt die Formulierung von 1-2 Kapseln pro Tag, was die Compliance erhöht. Das reine Pulver (gemahlen, aber nicht extrahiert) bietet das gesamte Spektrum des Pilzes inklusive Ballaststoffe und weitere Begleitstoffe (Vollwert-Ansatz), erfordert aber höhere Dosierungen (oft 1000-2000 mg) und damit größere Kapseln oder mehr Kapseln pro Tag. Für Pulverprodukte zum Einrühren eignet sich oft reines Pulver besser. Wir beraten Sie gerne basierend auf Ihrer Zieldosierung und Produktpositionierung.

Hericium erinaceus hat einen milden, erdigen, leicht pilzartigen Umami-Geschmack mit einer dezenten Süße. Im Vergleich zu anderen Vitalpilzen wie Reishi (sehr bitter) ist Lion's Mane relativ mild. In Kapseln ist dies irrelevant. Für Getränkepulver bildet es eine gute Basis, die oft eine leichte sensorische Anpassung durch Aromatisierung (Kakao, Vanille, Zimt, Fruchtnoten) oder Süßung (Stevia, Erythrit) erfordert. Geschmackstests mit Ihrer Zielgruppe sind empfehlenswert.

Die gängigste Standardisierung im Markt ist auf Polysaccharide (typisch 20-40%). Eine spezifischere (und teurere) Standardisierung auf Beta-Glucane (die biologisch aktivste Untergruppe der Polysaccharide) kann Ihr Produkt im Premium-Segment differenzieren. Noch spezifischer wäre eine Standardisierung auf Hericenone (für Fruchtkörper-Extrakte) oder Erinacine (für Myzel-Extrakte), allerdings sind solche hochspezialisierten Extrakte deutlich teurer und nur von wenigen Lieferanten verfügbar. Für den Massenmarkt empfehlen wir 30% Polysaccharide als gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Dies hängt stark von der Schüttdichte des Rohstoffs ab. Ein Extrakt hat typischerweise eine höhere Schüttdichte (0,4-0,6 g/ml) als ein reines Pulver (0,3-0,5 g/ml). Eine 500-mg-Dosierung von Lion's Mane Extrakt passt in der Regel gut in eine Kapsel der Größe 0 (ca. 0,68 ml Füllvolumen) oder sogar Größe 1 (ca. 0,48 ml). Bei reinem Pulver mit geringerer Dichte könnte Größe 00 (ca. 0,91 ml) notwendig sein. Bei komplexen Mischungen mit weiteren Inhaltsstoffen führen wir Schüttdichtetests durch und berechnen das exakte Füllvolumen, um die optimale Kapselgröße für Ihre Rezeptur zu ermitteln. Größere Kapseln (00) sind kostengünstiger, kleinere (0, 1) werden von Konsumenten oft als angenehmer zu schlucken empfunden.

Hericium erinaceus selbst verfügt über keine zugelassenen Health Claims gemäß EU-Verordnung 1924/2006. Sie dürfen daher keine gesundheitsbezogenen Aussagen machen, die sich direkt auf den Pilz beziehen (z.B. "unterstützt die Gehirnfunktion", "fördert die Konzentration"). Erlaubt sind rein beschreibende Aussagen zur botanischen Herkunft, Tradition ("traditionell in Asien verwendet") oder allgemeine Produktbeschreibungen. Falls Sie weitere Inhaltsstoffe kombinieren (z.B. B-Vitamine, Zink), können Sie deren zugelassene Claims nutzen. Wir empfehlen dringend eine rechtliche Prüfung Ihrer finalen Produktauslobung durch spezialisierte Anwälte für Lebensmittelrecht.

Die wissenschaftliche Datenlage zu Arzneimittelinteraktionen ist begrenzt. Theoretisch könnten gerinnungshemmende Eigenschaften (aus In-vitro-Studien) zu Interaktionen mit Antikoagulanzien (z.B. Marcumar, Warfarin) führen. Bei immunmodulierenden Eigenschaften könnten theoretisch Interaktionen mit Immunsuppressiva bestehen. Aus Vorsichtsgründen sollte auf Produktetiketten ein Hinweis erfolgen, bei Medikamenteneinnahme vor der Supplementierung einen Arzt zu konsultieren.

Disclaimer

Diese Informationen richten sich ausschließlich an Produktentwickler, Gründer und Entscheider in der Nahrungsergänzungsmittel-Branche und dienen der technischen Information über den Rohstoff Hericium erinaceus. Sie stellen keine medizinische Beratung dar und sind nicht zur Diagnose, Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten bestimmt.

Für Hericium erinaceus sind in der EU keine gesundheitsbezogenen Angaben (Health Claims) gemäß Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 zugelassen. Die wissenschaftliche Datenlage basiert überwiegend auf präklinischen Studien; aussagekräftige klinische Studien am Menschen sind begrenzt. Die Verantwortung für die rechtskonforme Produktauslobung, Einhaltung der Health-Claims-Verordnung und alle regulatorischen Anforderungen liegt ausschließlich beim Inverkehrbringer des Endprodukts.

Die OH!S GmbH übernimmt keine Haftung für die Verwendung der bereitgestellten Informationen bei der Produktentwicklung oder Vermarktung. Wir empfehlen dringend die Konsultation spezialisierter Rechtsberater für Lebensmittel- und Nahrungsergänzungsmittelrecht vor der Markteinführung.

 

Interner Link

Für die Realisierung Ihres Lion’s Mane-Produkts ist die Kapselabfüllung eine der effizientesten und marktgängigsten Lösungen. Erfahren Sie mehr über unsere technischen Möglichkeiten, Kapazitäten und Mindestmengen auf unserer Seite zur Lohnabfüllung von Kapseln.


Externer Link

Für tiefergehende botanische, ökologische und kulturelle Informationen zum Igel-Stachelbart bietet der deutsche Wikipedia-Artikel eine neutrale und umfassende Wissensgrundlage. Lesen Sie mehr über den Igel-Stachelbart (Hericium erinaceus) auf Wikipedia.

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